Vorneweg: Gendern ist richtig und wichtig. Mit Unterstrich, Schrägstrich, Sternchen, Binnen-I oder Doppelpunkt. Letzteres mag ich am liebsten. Gerade gemeinnützige Organisationen und Vereine achten in ihren Texten darauf. Und ich habe schon viele Texte aus diesen Bereichen gesehen, bearbeitet, geschrieben.
Äußerst problematisch wird es allerdings in der Werbebranche. In Werbetexten wird gemeinhin NICHT gegendert. Das hat vor allem fachliche Gründe. Slogans zum Beispiel sind so verdichtet, dass jeder Genderversuch sie und die beabsichtigte Wirkung zerstören würde. Die meisten Werbetexte müssen außerdem kurz sein, eingängig, klar und deutlich in ihrer Botschaft. Das ist der Status Quo in der Branche.
Leider sind Werbetexte nicht mal mit journalistischen Texten vergleichbar. Hier ist das Gendern prinzipiell umsetzbar. Die meisten Redaktionen tun das. Nur der chronische Platzmangel kann problematisch sein: pro Artikel stehen XY Zeilen zur Verfügung, in denen alle wichtigen Informationen enthalten sein sollten. Da wird um jedes Zeichen gekämpft.
Ich habe mir den Kopf zerbrochen. Auf der einen Seite: Gendern, ja! Auf jeden Fall. Will ich! Auf der anderen Seite: Branchen-Usus, Grundregeln des Textens, der Anspruch an die Qualität meiner Arbeit. Echte Zwickmühle. Doch: Ich wäre nicht rotkehlchen PR, wenn ich nicht MEINEN Weg gefunden hätte. Ich trotze der bestehenden Geschlechterdifferenz. Jawohl. Ich kicke sie aus meinen Texten raus. Ich löse sie auf. Denn: Sie und die mit ihr transportierten überholten gesellschaftlichen Rollenmodelle müssen überwunden werden. Das ist mein Wunsch. Für und in meiner Branche, so gut ich kann. Ich schreibe für Menschen, nicht für Geschlechter. Und genau das lege ich in meine Texte. Lest doch nochmal diesen Blog-Artikel oder die Texte auf www.rotkehlchen-pr.de. Das sind alles Werbetexte, die ich geschrieben haben. Ihr werdet (fast) kein gegendertes Wort finden. Weil kein zu genderndes Wort vorkommt. Natürlich hat diese Art zu Schreiben in anderen Kontexten ihre Grenzen. Das ist klar. Aber zumindest für rotkehlchen-Werbetexte ist das die optimale Lösung. Statt akribisch die Sternchen-Doppelpunkt-Unterstrich- oder Binnen-I-Lösung umzusetzen, schreibt rotkehlchen PR geschlechtsneutral.
Möchtet ihr eure Werbetexte in derselben Weise umgearbeitet haben? Im rotkehlchen-Shop könnt ihr direkt die entsprechende Dienstleistung buchen. Für gemeinnützige Vereine gendere ich natürlich auch im herkömmlichen Sinne. Oder wir besprechen doch lieber erst bei einem kostenfreien virtuellen Kaffee, was genau ihr braucht?
Lernen wir uns bei einem Kaffee kennen - virtuell und für Sie kostenfrei. Dieser Link führt Sie zum rotkehlchen-Kalender: